Prof. Dr. Diana Dudziak, Inhaberin der Professur für Biologie Dendritischer Zellen, wurde von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung e. V. (ADF) für ihre Forschungsarbeit zu neuartigen Tumortherapien auf der Grundlage von dendritischen Zellen mit dem Paul-Langerhans-Preis geehrt .
Das menschliche Immunsystem ist einem täglichen Kampf gegen eindringende Krankheitserreger (Pathogene) ausgesetzt. Eine wichtige Waffe sind hierbei sogenannte Dendritische Zellen. Deren Aufgabe ist es, Eindringlinge zu erkennen und aufzunehmen. Als Folge dessen aktivieren Dendritische Zellen weitere Zellen des Immunsystems, um eine vollständige Immunantwort gegen das Pathogen auszulösen.
Konkret nehmen Dendritische Zellen Viren, Bakterien oder auch Tumormaterial auf und präsentieren kleine Teile, sogenannte Antigene, auf ihrer Oberfläche. Spezialisierte T-Zellen können solche präsentierten Antigene erkennen. Dieses Signal bewirkt, dass sie in die Lage versetzt werden, andere von Viren oder Bakterien befallenen Zellen, bzw. Tumorzellen abzutöten. Deswegen sind die Dendritischen Zellen sehr wichtig, um bei Erkrankungen mit Viren oder Bakterien, bzw. Krebsleiden eine schnelle Abwehrreaktion hervorzurufen. Das Zusammenspiel zwischen Dendritischen Zellen und T-Zellen gewährleistet auch, dass Tumore in unserem Körper normalerweise nicht entstehen können, bzw. nach einer überstandenen Erkrankung ein lebenslanger Schutz vor einer neuen Infektion mit dem gleichen Virus oder Bakterium erzeugt wird.
Prof. Diana Dudziak ist auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Immunologie spezialisiert. Ihre Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Funktion humaner und muriner Dendritischer Zell-Subpopulationen. Ihr besonderes Interesse gilt der Antigenprozessierung und -präsentation sowie der Induktion von T-Zellantworten durch Dendritische Zellsubpopulationen. Ziel ist die Entwicklung neuer Impfstoffe zur Vorbeugung und Behandlung akuter, persistierender oder chronischer Infektionen und Tumorerkrankungen.
Der mit 15.000 Euro dotierte Paul-Langerhans-Preis wird seit 2003 jährlich von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung an herausragende Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz vergeben, die sich über Jahre hinweg "durch eine kontinuierliche und erstklassige dermatologische Forschungstätigkeit" ausgezeichnet haben. In diesem Jahr wurde der Preis an zwei Wissenschaftler vergeben: Prof. Dr. med. Cyril Géraud aus Mannheim und Prof. Dr. rer. nat. Diana Dudziak aus Erlangen.