Themen von Resilienz in Religion und Spiritualität über Adaptive Polymergele bis zum Zytomegalievirus / Insgesamt rund 18 Millionen Euro für erste Förderperiode
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sechs neue Forschungsgruppen ein. Dies beschloss der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats in Bonn. Die neuen Verbünde erhalten für zunächst drei Jahre insgesamt rund 18 Millionen Euro inklusive einer 22-prozentigen Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. Die Förderdauer beträgt in der Regel zweimal drei Jahre. Zusätzlich zu den sechs Einrichtungen wurde die Verlängerung von acht Forschungsgruppen und einer Kolleg-Forschungsgruppe für eine zweite Förderperiode beschlossen.
Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Kolleg-Forschungsgruppen sind dabei speziell auf geisteswissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnitten. Im Ganzen fördert die DFG damit zurzeit 168 Forschungsgruppen, zehn Klinische Forschungsgruppen und zwölf Kolleg-Forschungsgruppen.
Forschergruppen mit immunologischem Schwerpunkt:
Amyloidose ist eine seltene Erkrankung, bei der sich körpereigene, aber abnorm veränderte Eiweiße kontinuierlich in verschiedenen Geweben und Organen ansammeln und zur Fehlfunktion oder gar zum Versagen von Organen führen. Die sogenannte Leichtketten- oder AL-Amyloidose ist eine der am häufigsten auftretenden Formen der Erkrankung, deren Erscheinungsform aber höchst unterschiedlich ist. Ziel der Forschungsgruppe „Mechanismen der Fehlfaltung von Antikörper-Leichtketten in der Systemischen AL-Amyloidose“ ist es, für zwei besonders häufige Formen der AL-Amyloidose, nämlich Herz- und Nierenbefall, aufzuklären, wie ihre Entstehung und ihr Erscheinungsbild auf proteinbiochemische Faktoren zurückzuführen sind. (Sprecher: Prof. Dr. Marcus Fändrich, Universität Ulm)
Die Forschungsgruppe „Advanced Concepts in Cellular Immune Control of Cytomegalovirus” widmet sich der Untersuchung der zellulären Immunantwort bei der Abwehr des Zytomegalievirus. Dieses Virus gehört zur Familie der Herpesviren und bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Bei gesunden Menschen stellt dies kein Problem dar, und die Infektion verläuft häufig symptomfrei; bei Patientinnen und Patienten mit schwachem Immunsystem kann eine Infektion hingegen gefährlich sein. Wie sich die Zytomegalieviren einer Erkennung durch das Immunsystem entziehen und welche Abwehrmechanismen das Immunsystem entwickeln kann, ist dabei bislang größtenteils unverstanden. Die Forschungsgruppe will diese Wissenslücke schließen. (Sprecher: Prof. Dr. Lars Dölken, Universität Würzburg)
Weitere Informationen:
Die sechs neuen Verbünde im Einzelnen
Die neun für eine zweite Förderperiode verlängerten Verbünde
Quelle: Pressemitteilung Nr. 9 der Deutschen Forschungsgemeinschaft 04/2019