Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen elf neue Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss, der wegen der Coronavirus-Pandemie per Videokonferenz tagte. Die neuen SFB werden ab dem 1. Juli 2021 zunächst vier Jahre lang mit insgesamt rund 138 Millionen Euro gefördert. Darin enthalten ist eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. Sieben der neuen Verbünde sind SFB/Transregio (TRR), die sich auf mehrere antragstellende Hochschulen verteilen.
Zusätzlich zu den elf Einrichtungen stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von 27 SFB um je eine weitere Förderperiode, darunter vier SFB/Transregio. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund und sollen damit der Schwerpunkt- und Strukturbildung an den antragstellenden Hochschulen dienen.
Zwei der elf neuen Sonderforschungsbereiche besitzen einen immunologischen Kontext:
Die Mechanismen, mit denen Tumorzellen das Immunsystem umgehen, sind in vielerlei Hinsicht noch ungeklärt. Bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Tumorerkrankungen ist daher die Forschung an der für die Entstehung von Krebs bedeutsamen intrazellulären Signalübermittlung und an Immun-Escape-Mechanismen zentral. Der SFB „Onkogen-getriebener Immun Escape (OncoEscape)“ widmet sich diesen beiden oftmals getrennt untersuchten Forschungsfeldern. Langfristig verspricht sich der SFB neue Erkenntnisse über die Regulierung von Immunantworten durch Onkogene und möchte diese auch in die klinische Anwendung überführen. (Universität Freiburg, Sprecher: Professor Dr. Robert Zeiser)
Die Modifizierung von Lymphozyten zur Bekämpfung von Infektionen und Tumorerkrankungen erforscht der SFB/Transregio „LETSIMMUN – Lymphozyten Engineering für Therapeutische Synthetische Immunität“. Mit seinen Erkenntnissen will der Verbund einen Beitrag dazu leisten, Immuntherapien mit modifizierten Lymphozyten als medizinisch sichere und wirksame und für alle bedürftigen Patientinnen und Patienten zugängliche Behandlung zu etablieren, die in verschiedenen klinischen Bereichen angewendet werden kann. (TU München, Sprecher: Professor Dr. Dirk Busch; ebenfalls antragstellend: LMU München, Universität Würzburg)
Quelle: Pressemitteilung Nr. 16 der Deutschen Forschungsgemeinschaft 05/2021