Die diesjährige Preisverleihung fand am 18. August 2025 im Rahmen des DGfI-Symposiums Highlights of German Immunology in Wien statt. Die Preise gingen an Dr. Ali M. Afzali, Camilo Faust Akl, Dr. Julia Esser-von Bieren, Prof. Dr. med. Kaan Boztug und Prof. Dr. med. Evelyn Ullrich.
Dr. Ali M. Afzali erhält den Fritz-und-Ursula-Melchers-Postdoktorandenpreis 2025 (Dotierung: 2.000 €)
Dr. Ali M. Afzali erhält dieses Jahr den Fritz-und-Ursula-Melchers-Postdoktorandenpreis. Diesen vergibt die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) einmal jährlich an ihre Mitglieder. Der Preis wird an Postdoktorand:innen für ihre bisher geleisteten Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie verliehen.
Klinische Neuroimmunologie mit immunologischer Grundlagenforschung verbinden
„Mein Weg war geprägt von einem tiefen Interesse am Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Immuntoleranz bei Autoimmunerkrankungen.“, schildert Dr. Ali M. Afzali. Als medizinisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentelle Neuroimmunologie der Technischen Universität München und der Klinik für Neurologie verfolgte er seine Forschungsinteressen in der Gruppe von Prof. Thomas Korn.
Während seiner Facharztausbildung in der Neurologie gewann er grundlegende Einblicke in die T-Zell-Immunologie im Zusammenhang mit neuroimmunologischen Erkrankungen. Verschiedene Forschungsaufenthalte haben es Ali M. Afzali ermöglicht, Fachwissen zu entwickeln, das die klinische Neuroimmunologie mit der immunologischen Grundlagenforschung verbindet. Dies führte zu bedeutenden Entdeckungen im Bereich der B-Zell-vermittelten Toleranzmechanismen ... zur vollständigen Pressemitteilung ...
Dr. Camilo Faust Akl erhält Herbert-Fischer-Preis für Neuroimmunologie 2025 (Dotierung: 1.500 €)
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den Herbert-Fischer-Preis für Neuroimmunologie. Der Preis wird an Doktorand:innen und Junior-Postdoktorand:innen für im deutschsprachigen Raum durchgeführte Arbeiten auf dem Gebiet der Neuroimmunologie verliehen. In diesem Jahr erhält Dr. Camilo Faust Akl diesen Preis für seine Forschung zu Immuntherapien bei Hirntumoren.
Das Glioblastom ist die häufigste und aggressivste Form von Hirntumor. Trotz intensiver Forschung und aggressiver Therapien sind die Heilungschancen bislang sehr gering. Obwohl Immuntherapien heute ein vielversprechender Behandlungsansatz für zahlreiche Krebsarten sind und bedeutende Fortschritte erzielt haben, sind diese zum Großteil bei der Behandlung von Glioblastomen ineffektiv. Eine wichtige Ursache dafür ist, dass das körpereigene Immunsystem im Tumorgewebe, oder im sogenannten Tumormikromilieu, gehemmt wird und dadurch nicht effektiv gegen die Krebszellen vorgehen kann. Neue Forschungsergebnisse zeigen nun, dass bestimmte Hirnzellen, sogenannte Astrozyten, daran entscheidend beteiligt sind. ... zur vollständigen Pressemitteilung ...
Julia Esser-von Bieren erhält den Georges-Köhler-Preis 2025 der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (Dotierung: 3.000 €)
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den Georges-Köhler-Preis, in diesem Jahr geht die Auszeichnung an Julia Esser-von Bieren. Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, deren Arbeiten zum besseren Verständnis des Immunsystems herausragend beitragen oder daraus resultierende Anwendungen schaffen.
Prof. Dr. Julia Esser-von Bieren erhält den Georges-Köhler-Preis 2025 für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten zu den grundlegenden Prinzipien von Immunantworten vom Typ 2. Sie hat mit ihrem Team wichtige Beiträge zum Konzept der „trainierten“ Typ-2-Immunität geleistet und neue Wege der Immunmodulation bei Asthma und Helmintheninfektionen identifiziert.
In zwei in den renommierten Zeitschriften „Science Immunology“ und „Science Translational Medicine“ veröffentlichten Studien (Bohnacker S et al. Science Immunology; de los Reyes Jiménez et al., Sci Transl Med) identifizierte das Team von Julia Esser-von Bieren die Glutamatdehydrogenase (GDH) von Wurmparasiten als neuartigen Immunregulator. Diese Arbeiten zeigte eine doppelte Funktion von GDH bei der Unterdrückung allergischer Atemwegsentzündungen sowie bei der Abwehr gegen Helminthen und eröffnen dadurch neue medizinische Anwendungsmöglichkeiten zur Bewältigung globaler Gesundheitsprobleme. Glutamatdehydrogenasen (GDHs), die in vielen Wurmparasiten vorkommen, sind zusätzlich zu ihren antientzündlichen Effekten vielversprechende Zielmoleküle für die Impfstoffentwicklung. ... zur vollständigen Pressemitteilung ...
Prof. Dr. med. Kaan Boztug & Prof. Dr. med. Evelyn Ullrich erhalten den Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung 2025 (Dotierung: 10.000 €)
Prof. Dr. med. Kaan Boztug
Prof. Boztugs Fachgebiet ist die Erforschung angeborener Immundefekte (Inborn Errors of Immunity, IEI) sowie die Entschlüsselung der molekularen Grundlagen vererbter Syndrome des Knochenmarkversagens. Seine Forschungsgruppe arbeitet an der Aufdeckung der molekularen Prozesse bei Immun(dys)regulierung, einschließlich Autoimmunität und Krebsprädisposition im Kindesalter. Kaan Boztug hatte eine führende Rolle bei der initialen Beschreibung und molekularen Charakterisierung von mehr als 20 bisher unbekannten Krankheiten. So konnte das Verständnis der zugrundeliegenden molekularen Prozesse erheblich vorangetrieben werden.
Prof. Dr. med. Evelyn Ullrich
Prof. Evelyn Ullrichs Fachgebiet ist die Zell- und Gentherapie, ein dynamisches Forschungsfeld, das von bahnbrechender Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung reicht. Ihre Arbeitsgruppe hat bedeutende und hoch innovative Beiträge zu diesem Bereich der translationalen Forschung geleistet, insbesondere mit Fokus auf die Weiterentwicklung von CAR-NK-Zelltherapien als Grundlage für zukünftige akademisch geführte Zelltherapiestudien in Deutschland.
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Über die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI)
Die DGfI, gegründet 1967, vereint führende Naturwissenschaftler:innen und Mediziner:innen, um die Wirkmechanismen der körpereigenen Abwehr zu erforschen. Dadurch werden bedeutende Grundlagen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten geschaffen. Durch nationale Schulungen (Akademie für Immunologie) und im Austausch mit internationalen Fachgesellschaften fördert die DGfI in besonderem Maße den wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchs. Auch die Akzeptanz für immunologische Forschung in der breiten Bevölkerung zu erhöhen, ist der DGfI ein wichtiges Anliegen. Mit über 2.400 Mitgliedern ist die DGfI weltweit die viertgrößte nationale Fachgesellschaft für Immunologie.
Weitere Informationen:
Preise der DGfI: https://dgfi.org/preise/
Akademie für Immunologie: https://dgfi.org/akademie-fuer-immunologie/