Das Ansinnen der EU Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics“ war es, ALLE Tierversuche, inkl. derer in der Forschung, abzuschaffen. Die notwendige Marke von 1 Million Unterschriften wurde erreicht, die EU Kommission musste sich daher mit den Forderungen beschäftigen und hatte nur 6 Monate Zeit zu antworten.
Die Initiative (unterstützt u.A. von Unilever, BodyShop und PETA; www.peta.de/kampagnen/tierversuche-stoppen-europa/) war finanziell ausgesprochen gut ausgestattet und wurde hochprofessionell durchgeführt; wenige Personen haben es geschafft, sehr viel Aufmerksamkeit zu generieren. Die EU-Abgeordneten, die über die Zukunft der Tierversuche in Europa entscheiden, sind oft zu wenig informiert, um die Informationen derer, die Tierversuche komplett abschaffen wollen, richtig einordnen zu können.
Dem haben wir unser aller Engagement entgegengesetzt und ihnen verdeutlicht, welche Gefahren dieses Unterfangen birgt und wie massiv es Forschung und Medikamentenentwicklung in Europa einschränken würde. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) setzt sich nachdrücklich für das 3R-Prinzip (Replacement, Reduction, Refinement) bei Tierversuchen ein. Insbesondere deshalb wollten wir auf die höchst unseriösen Aspekte obiger Petition aufmerksam machen und auf die schwerwiegenden Konsequenzen eines generellen Verbotes von Tierversuchen in Deutschland und Europa hinweisen.
Daher hatten wir unsere Mitglieder gebeten, an möglichst viele der EU-Abgeordneten aus Deutschland oder den Heimatländern zu schreiben. Diese Abgeordneten waren diejenigen, die über das Anliegen der Initiative zu entscheiden hatten. Zusätzlich hatten wir zu Schreiben an die Bundestagsabgeordneten der zuständigen Wahlkreise aufgerufen, um parteiintern Einfluss zu nehmen. Um den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten, hatten wir die Listen der Abgeordneten und kurze Musterschreiben vorbereitet.
In der EU leben 450 Mio Menschen und es musste möglich sein zu verhindern, dass weniger als 0,3 % davon ihre Meinung gegen alle anderen durchsetzen.
Das hat auch funktioniert – sehr viele von Euch haben mitgemacht und Briefe geschickt. Die EU-Kommission hat nun in ihrer Antwort eine klare Absage an das Ansinnen erteilt, schon jetzt alle Tierversuche in ganz Europa verbieten zu lassen. Hier die Antwort und Pressemitteilung: https://europa.eu/citizens-initiative/initiatives/details/2021/000006_en (Achtung, Seite lädt langsam)
Dies ist ein großer Erfolg für die wissenschaftliche Community und zeigt, dass auch unsere Stimme in Brüssel gehört wird. Vielen Dank an alle, die sich an der DGfI Kampagne beteiligt hatten.
Trotz dieses Erfolges dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen, schon jetzt kommen neue, noch striktere Auflagen von Seiten der Behörden auf uns zu.
Wir berichtet über einige davon auf www.https://dgfi.org/forschung/tierversuche-bleiben-unverzichtbar-in-forschung-und-klinik/ und in der Oktober-Ausgabe von DGfI Quarterly (Heft 2023-04) darüber.
Übrigens: Viele hilfreiche Informationen, um die Notwendigkeit von Tierversuchen auch für Laien verständlich zu erklären, findet Ihr auf www.tierversuche-verstehen.de.
Gern stehen wir bei Fragen zur Verfügung, wendet Euch an uns via mail@dgfi.org.
Vielen Dank für Euer Engagement!