Die Infektionsabwehr ist eine zentrale Funktion unseres Immunsystems. Dabei kommt es zu einem komplexen Wechselspiel zwischen Infektionserregern und deren Produkten einerseits und den dadurch ausgelösten Reaktionen des Immunsystems andererseits. Die jeweilige Wirt-Pathogen-Interaktion bestimmt hierbei den Ausgang der Infektion, der von steriler Immunität, der Etablierung einer chronischen Infektion bis hin vom Tod des Infizierten reicht. Gerade im Zeitalter zunehmender Antibiotikaresistenzen ist es von großer Wichtigkeit, Mechanismen der antimikrobiellen Immunität sowie Immunevasionsmechanismen zu ergründen. Neben immunmodulatorischen Therapiestrategien können aus diesem Wissen neue wirtsgerichtete Therapieansätze erwachsen, die die Abwehrleistung stärken und eine gelungene Infektionsabwehr fördern.
Das Ziel der Fachgruppe ist die Diskussion und Zusammenarbeit derjenigen Gruppen zu fördern, die an der molekularen Struktur, der Organisation und der Interaktion der einzelnen Komponenten des Immunsystems und deren Einfluss auf Infektionen interessiert sind. Neben Anthroponosen beschäftigt sich die Fachgruppe intensiv mit Zoonosen, da diese einen großen Anteil der neu auftretenden Infektionskrankheiten darstellen. Die Fachgruppe bietet dazu eine Plattform für Infektionsimmunologen, die verschiedene Aspekte der Immunantwort (z. B. angeborene vs. erworbene Immunität) gegenüber verschiedenen Infektionserregern (Bakterien, Parasiten, Pilze, Viren) in präklinischen und klinischen Studien bearbeiten.
Der Arbeitskreis Infektionsimmunologie ist die einzige Fachgruppe, die sowohl Teil der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) als auch der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) ist. Sie stellt somit ein wichtiges Bindeglied zwischen beiden Fachgesellschaften dar.
Gegenwärtig besteht die Fachgruppe aus ca.200 Mitgliedern. Unsere wichtigste Aktivität ist die jährliche Arbeitstagung (Minisymposium „Infektion und Immunabwehr“) auf Burg Rothenfels im Frühjahr mit bis zu 100 Teilnehmern. Neben Übersichtsvorträgen aus dem Kreis der infektionsimmunologisch aktiven Arbeitsgruppen und zwei „keynote lectures“ zu aktuellen infektionsimmunologischen Themen besteht der überwiegende Teil der Tagung aus Kurzvorträgen aus dem Kreis der eingereichten Tagungsbeiträge. Für den besten Kurzvortrag wird der „Roche-Preis für Infektionsimmunologie“ vergeben.