
Neue Studie zeigt: Infektion mit ๐๐ด๐ฑ๐ฆ๐ณ๐จ๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ง๐ถ๐ฎ๐ช๐จ๐ข๐ต๐ถ๐ด verรคndert nicht nur die Lunge โ auch Darm und Stoffwechsel spielen eine รผberraschende Rolle.
๐๐ถ๐ป ๐๐ป๐๐ถ๐ฐ๐ต๐๐ฏ๐ฎ๐ฟ๐ฒ๐ฟ ๐๐ถ๐ป๐ฑ๐ฟ๐ถ๐ป๐ด๐น๐ถ๐ป๐ด ๐๐๐ฒ๐น๐น๐ ๐ฑ๐ฎ๐ ๐ฒ๐บ๐ฝ๐ณ๐ถ๐ป๐ฑ๐น๐ถ๐ฐ๐ต๐ฒ ๐๐น๐ฒ๐ถ๐ฐ๐ต๐ด๐ฒ๐๐ถ๐ฐ๐ต๐ ๐ถ๐ป ๐๐ป๐๐ฒ๐ฟ๐ฒ๐ฟ ๐๐๐ป๐ด๐ฒ ๐ฎ๐๐ณ ๐ฑ๐ถ๐ฒ ๐ฃ๐ฟ๐ผ๐ฏ๐ฒ: ๐๐ฒ๐ฟ ๐ฆ๐ฐ๐ต๐ถ๐บ๐บ๐ฒ๐น๐ฝ๐ถ๐น๐ ๐ผ๐จ๐ฅ๐๐ง๐๐๐ก๐ก๐ช๐จ ๐๐ช๐ข๐๐๐๐ฉ๐ช๐จ , ๐ถ๐ป ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐ก๐ฎ๐๐๐ฟ ๐ต๐ฎ๐ฟ๐บ๐น๐ผ๐, ๐ธ๐ฎ๐ป๐ป ๐ฏ๐ฒ๐ถ ๐ด๐ฒ๐๐ฐ๐ต๐รค๐ฐ๐ต๐๐ฒ๐บ ๐๐บ๐บ๐๐ป๐๐๐๐๐ฒ๐บ ๐๐๐ฟ ๐ฒ๐ฟ๐ป๐๐๐ฒ๐ป ๐๐ฒ๐ณ๐ฎ๐ต๐ฟ ๐๐ฒ๐ฟ๐ฑ๐ฒ๐ป โ ๐๐ป๐ฑ ๐ฑ๐ถ๐ฒ ๐ด๐ฒ๐๐ฎ๐บ๐๐ฒ ๐๐ฎ๐ธ๐๐ฒ๐ฟ๐ถ๐ฒ๐ป๐๐ฒ๐น๐ ๐ถ๐ป ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐๐๐ป๐ด๐ฒ ๐๐ฒ๐ฟรค๐ป๐ฑ๐ฒ๐ฟ๐ป. ๐๐ผ๐ฐ๐ต ๐ฑ๐ฎ๐บ๐ถ๐ ๐ป๐ถ๐ฐ๐ต๐ ๐ด๐ฒ๐ป๐๐ด: ๐๐๐ฐ๐ต ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐๐ฎ๐ฟ๐บ ๐๐ป๐ฑ ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐ฆ๐๐ผ๐ณ๐ณ๐๐ฒ๐ฐ๐ต๐๐ฒ๐น ๐๐ฐ๐ต๐ฒ๐ถ๐ป๐ฒ๐ป ๐ฏ๐ฒ๐ถ ๐ฒ๐ถ๐ป๐ฒ๐ฟ ๐๐๐ป๐ด๐ฒ๐ป๐ถ๐ป๐ณ๐ฒ๐ธ๐๐ถ๐ผ๐ป ๐ฏ๐ฒ๐ฒ๐ถ๐ป๐ณ๐น๐๐๐๐ ๐๐ ๐๐ฒ๐ถ๐ป.
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๐๐ด๐ฑ๐ฆ๐ณ๐จ๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ง๐ถ๐ฎ๐ช๐จ๐ข๐ต๐ถ๐ด ist fast รผberall zu finden โ in Erde, Kompost oder in der Luft. Fรผr gesunde Menschen ist er meist harmlos. Doch bei Patient*innen mit geschwรคchtem Immunsystem kann er eine schwere Lungeninfektion verursachen, die sogenannte invasive Aspergillose. Der Pilz kann mรถglicherweise den Sauerstoffgehalt in der Lunge so weit verรคndern, dass er fรผr bestimmte Bakterien โ wie ๐๐ช๐จ๐ช๐ญ๐ข๐ค๐ต๐ฐ๐ฃ๐ข๐ค๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ฎ๐ถ๐ณ๐ช๐ฏ๐ถ๐ด, der typischerweise im Darm, in der Mundhรถhle und in der Lunge von Mรคusen vorkommt โ ein geeigneteres Umfeld schafft, um besser zu รผberleben und zu gedeihen. Diese Wechselwirkung kรถnnte mรถglicherweise den Krankheitsverlauf beeinflussen und in neuen Behandlungsstrategien resultieren.
๐ฉ๐ผ๐ป ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐๐๐ป๐ด๐ฒ ๐ฏ๐ถ๐ ๐๐๐บ ๐๐ฎ๐ฟ๐บ โ ๐ฎ๐น๐น๐ฒ๐ ๐ตรค๐ป๐ด๐ ๐๐๐๐ฎ๐บ๐บ๐ฒ๐ป
Dass Darm und Lunge in engem Austausch stehen, ist schon lรคnger bekannt. Neue Daten eines Forschungsteams aus Jena vertiefen nun dieses Verstรคndnis. Die Forschenden fanden Hinweise, dass sich nicht nur das Lungenmikrobiom, sondern auch das Darmmikrobiom und bestimmte Stoffwechselprodukte im Blut wรคhrend der Infektion der Lunge mit ๐๐ด๐ฑ๐ฆ๐ณ๐จ๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ง๐ถ๐ฎ๐ช๐จ๐ข๐ต๐ถ๐ด verรคndern. Diese sogenannte โDarm-Lungen-Achseโ kรถnnte in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Therapie spielen. Die Arbeit wurde im Exzellenzcluster Balance of the Microverse, von Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts fรผr Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie โ Hans-Knรถll-Institut (Leibniz-HKI) und der Friedrich-Schiller-Universitรคt Jena durchgefรผhrt und kรผrzlich im Journal Cell Reports verรถffentlicht.
๐ ๐ฒ๐๐ต๐ผ๐ฑ๐ถ๐ธ ๐๐ป๐ฑ ๐ฆ๐ฐ๐ต๐นรผ๐๐๐ฒ๐น๐ฏ๐ฒ๐ณ๐๐ป๐ฑ๐ฒ
Das Forschungsteam nutzte ein Mausmodell fรผr invasive Aspergillose. Um herauszufinden, wie sich die Infektion auf die Mikroben in Lunge und Darm auswirkt, haben die Forschenden die genetischen Marker der Mikroorganismen untersucht. Um die klinischen Bedingungen mรถglichst realistisch nachzubilden, wurden auch die Effekte einer Immunsuppression sowie einer antimykotischen Behandlung mit Voriconazol berรผcksichtigt. Das Team setzte spezialisierte Methoden ein, darunter DNA-Sequenzierung zur Identifizierung von Bakterien in Lunge und Darm sowie quantitative PCR zur Messung der Menge des Pilzerregers Aspergillus fumigatus und des dominanten Bakteriums ๐๐ช๐จ๐ช๐ญ๐ข๐ค๐ต๐ฐ๐ฃ๐ข๐ค๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ฎ๐ถ๐ณ๐ช๐ฏ๐ถ๐ด in der Lunge. Darรผber hinaus wurden metabolomische Analysen von Plasma und Lungengewebe durchgefรผhrt. Diese Analysen erfassen und quantifizieren alle Stoffwechselprodukte in einem biologischen System, um Verรคnderungen im Stoffwechsel zu verstehen. Zudem isolierten die Forschenden lebende Bakterien aus den unteren Atemwegen der Mรคuse und kultivierten sie gemeinsam mit ๐๐ด๐ฑ๐ฆ๐ณ๐จ๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ง๐ถ๐ฎ๐ช๐จ๐ข๐ต๐ถ๐ด, um mรถgliche Wechselwirkungen zu untersuchen. Ein Schlรผsselergebnis der Studie war, dass die Pilzinfektion sowohl das Lungen- als auch das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht bringt. In der Lunge fรผhrt dies zu einer Anreicherung anaerober Bakterien. Besonders auffรคllig war das verstรคrkte Wachstum von ๐๐ช๐จ๐ช๐ญ๐ข๐ค๐ต๐ฐ๐ฃ๐ข๐ค๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ฎ๐ถ๐ณ๐ช๐ฏ๐ถ๐ด, was darauf hindeutet, dass der Pilz eine mikroaerophile Nische (geringe Sauerstoffkonzentrationen) schafft, die dieses Bakterium begรผnstigt.
๐๐ฟ๐ฒ๐ป๐๐ฒ๐ป ๐ฑ๐ฒ๐ฟ ๐ฆ๐๐๐ฑ๐ถ๐ฒ โ ๐๐ฎ๐ (๐ป๐ผ๐ฐ๐ต) ๐ป๐ถ๐ฐ๐ต๐ ๐ฏ๐ฒ๐ฎ๐ป๐๐๐ผ๐ฟ๐๐ฒ๐ ๐ถ๐๐
Die Analyse des Lungenmikrobioms ist eine Herausforderung, da die Menge der bakteriellen DNA in der Lunge sehr gering ist und von menschlicher DNA รผberlagert wird. โObwohl wir zahlreiche Kontrollproben analysiert haben, kรถnnten die Ergebnisse immer noch einige Fehlklassifizierungen enthalten, wenn es sich um Bakterien handelt, die in extrem geringen Mengen vorhanden sindโ, sagt Liubov Nikitashina, Erstautorin der Studie. Die geringe DNA-Ausbeute beschrรคnkte die bakterielle Identifizierung meist auf die Gattungsebene. Verbesserte Methoden fรผr die bakterielle DNA-Extraktion aus solch schlecht besiedelten Kรถrperstellen kรถnnten kรผnftige Studien noch aussagekrรคftiger machen.
Die Studie wirft wichtige Fragen fรผr zukรผnftige Forschungen auf: Welche Rolle spielen anaerobe Bakterien wie ๐๐ช๐จ๐ช๐ญ๐ข๐ค๐ต๐ฐ๐ฃ๐ข๐ค๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ฎ๐ถ๐ณ๐ช๐ฏ๐ถ๐ด bei der Modulation von ๐๐ด๐ฑ๐ฆ๐ณ๐จ๐ช๐ญ๐ญ๐ถ๐ด ๐ง๐ถ๐ฎ๐ช๐จ๐ข๐ต๐ถ๐ด-Infektionen? Kรถnnte die Anreicherung dieser Bakterien in der Lunge als diagnostischer Marker dienen oder sogar neue therapeutische Ansรคtze ermรถglichen?
๐๐ถ๐ป ๐ธ๐น๐ฒ๐ถ๐ป๐ฒ๐ฟ ๐ฃ๐ถ๐น๐ ๐บ๐ถ๐ ๐ด๐ฟ๐ผร๐ฒ๐ฟ ๐ช๐ถ๐ฟ๐ธ๐๐ป๐ด
Gerade fรผr immungeschwรคchte oder bereits schwer erkrankte Menschen โ etwa auf Intensivstationen oder mit Krebserkrankung โ sind Pilzinfektionen ein ernstes Problem. Die neuen Erkenntnisse liefern wichtige Hinweise, wie sich solche Infektionen besser verstehen und mรถglicherweise verhindern lassen. Vielleicht lรคsst sich kรผnftig gezielt das Mikrobiom beeinflussen, um den Kรถrper im Kampf gegen den Pilz zu unterstรผtzen โ oder neue Medikamente entwickeln, die genau hier ansetzen.
Die Arbeiten an diesem Projekt wurden mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Bundesministeriums fรผr Bildung und Forschung und der Europรคischen Union gefรถrdert.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Axel A. Brakhage
Molekulare und Angewandte Mikrobiologie
Abteilungsleiter
+49 3641 532-1001
axel.brakhage@leibniz-hki.de
Originalpublikation:
Nikitashina L, Chen X, Radosa L, Li K, Straรburger M, Seelbinder B, Bรถhnke W, Vielreicher S, Nietzsche S, Heinekamp T, Jacobsen ID, Panagiotou G, Brakhage AA (2025) The murine lung microbiome is disbalanced by the human-pathogenic fungus Aspergillus fumigatus resulting in enrichment of anaerobic bacteria, Cell Reports 44
DOI:ย https://doi.org/10.1016/j.celrep.2025.115442
Quelle: Pressemitteilungย Leibniz-Institut fรผr Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knรถll-Institut, 06/25