Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine Forschungsgruppe zum Thema Gesundheitskompetenz in der Allergieprävention bei Kindern ein, die an der Universitätsmedizin Magdeburg koordiniert wird. Es geht unter anderem um die Fragen, welche Personen und Faktoren Einfluss darauf haben, was Eltern zur Vorbeugung tun und welche Maßnahmen aus wissenschaftlicher Sicht effektiv sind.
Das Team um Prof. Dr. Christian Apfelbacher PHD, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, erhält hierfür von der DFG 2,2 Millionen Euro. Neben zwei weiteren Verbünden hat sich die Gruppe unter 38 Konkurrenten im Bereich Public Health (Öffentliche Gesundheit) durchgesetzt.
In wissenschaftlichen Studien zeichnet sich derzeit ein Wandel in der Frage ab, wie man bei Babys und Kleinkindern Allergien vorbeugt. Der Trend geht weg von der Vermeidung hin zur frühzeitigen Konfrontation mit allergieauslösenden Stoffen wie Nüssen oder Tierhaaren. Das Forscherteam geht nun der Frage nach, wie sich dieser Wandel auf die Gesundheitskompetenz der Eltern auswirkt. Kommen die neuen Erkenntnisse bei ihnen an? Wenn ja, wie gehen sie damit um? Welche Personen und Faktoren haben grundsätzlich Einfluss darauf, wie Eltern die Gesundheitsprävention für ihre Kinder gestalten? In sechs Teilprojekten wird unter anderem untersucht, auf welche Quellen Eltern vertrauen und unter welchen Einflüssen Ärzte und Hebammen stehen. Im Magdeburger Teilprojekt werden die zahlreichen Studien zu Präventionsmaßnahmen zusammengetragen und bewertet, um sagen zu können, welche Maßnahmen genau aus wissenschaftlicher Sicht effektiv sind.
Die DFG-Gruppe besteht aus sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Magdeburg, Hannover, Regensburg und Freiburg. Sie forschen in den Bereichen Medizinische Soziologie, Kinder- und Jugendmedizin, Psychologie und Public Health. Die Bedeutung ihres Projekts beschreibt Gruppensprecher Prof. Apfelbacher wie folgt: „Allergien gehören bei Kindern zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten. Doch viele Eltern sind verunsichert, was sie zur Prävention tun sollten. Dazu wollen wir Forschung betreiben, auch um mittelfristig Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Anwendungsfeld Allergieprävention zu entwickeln.“
Das Team wird zunächst für drei Jahre gefördert. Von den 2,2 Millionen Euro fließen knapp 900.000 Euro nach Magdeburg. Die DFG richtet insgesamt zehn Forschungsgruppen und zwei Klinische sowie eine Kolleg-Forschungsgruppe – eine besondere Form für Geistes- und Sozialwissenschaften – ein. Die 13 neuen Verbünde erhalten zusammen rund 47 Millionen Euro. Die drei Gruppen im Bereich Public Health sollen den Forschungsstandort Deutschland in diesem Bereich stärken und international sichtbarer machen.
Quelle: Pressemitteilung Universitätsmedizin Magdeburg 08/2019