Durch die Aufnahme der Zusatzweiterbildung Immunologie durch die Bundes- und Landesärztekammern in die (Muster-)Weiterbildungsordnung 2018 für Ärzte und Ärztinnen wird zukünftig eine flächendeckende kompetente immunologische Beratung von Patienten sichergestellt.
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) begrüßt die Entscheidung zur Aufnahme der durch die DGfI vorgeschlagenen Zusatzweiterbildung Immunologie in die neue (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) durch die Bundesärztekammer (BÄK) und den Deutschen Ärztetag. Die Zusatzweiterbildung Immunologie ist nicht nur für die Qualitätssicherung immunologischer Diagnostik und Therapie, sondern auch für die langfristige Sicherung des Ausbildungsfaches Immunologie in medizinischen Fakultäten von höchster Bedeutung. Bislang hat die DGfI ein Zertifikat „Fachimmunologe DGfI“ vergeben, welches nun für Ärzte durch die Zusatzweiterbildung abgelöst wird.
Die Zusatzweiterbildung Immunologie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die fachspezifische klinische Diagnostik und Therapie von primären und iatrogenen Immundysregulations-Syndromen und Immundefekten einschließlich immundiagnostischer Methoden. Laut der MWBO soll neben der Facharztanerkennung zusätzlich eine 12-monatige immunologische Tätigkeit an einer Weiterbildungsstätte, die eine sechsmonatige Arbeit in einem immunologischen Labor beinhaltet, als Mindestanforderungen gemäß § 11 MWBO gelten.
Die Umsetzung der Empfehlung obliegt den Landesärztekammern, daher bleibt abzuwarten in welcher Form und in welchem Umfang die in der MWBO festgelegten Voraussetzungen in den einzelnen Bundesländern übernommen werden. Die DGfI wird sich hier mit eigenen Vorschlägen einbringen. Erst nach Evaluation durch die Landesärztekammern können konkrete Zugangsvoraussetzungen für interessierte Fachärzte und Fachärztinnen und Übergangsregelungen für bereits bestehende Fachimmunologen und Fachimmunologinnen der DGfI geschaffen werden.
Bereits jetzt ist jedoch klar, dass mit dieser Zusatzweiterbildung endlich sichergestellt werden kann, dass Patienten mit z.B. Immundefizienzen, autoinflammatorischen Symptomen und anderen unklaren immunologischen Erkrankungen kompetente Ansprechpartner finden können. Im Fachgebiet Immunologie behandelnde Ärzte werden nun durch ihre Expertise und ihre Kenntnisse offiziell ausgewiesen. Weiterhin werden Hochschulkliniken dazu verpflichtet, immunologische Weiterbildungen gemäß festgelegter Richtlinien zu schaffen.
Bei Fragen zur Zusatzweiterbildung Immunologie können Sie sich an die Geschäftsstelle der DGfI wenden:
Deutsche Gesellschaft für Immunologie e. V.
Dr. Ulrike Meltzer
Telefon: +49 30 28460 648
E-Mail: mail@dgfi.org
Über die MWBO
Die MWBO ist die Grundlage für die rechtlich verbindlichen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern. Auf dieser Grundlage können sich künftig Ärztinnen und Ärzte in ganz Deutschland zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt weiterbilden lassen. In Deutschland sind für alle Angelegenheiten ärztlicher Weiterbildung die Landesärztekammern als Körperschaften des Öffentlichen Rechts zuständig. Die von der BÄK erarbeitete MWBO hat für die Landesärztekammern nur empfehlenden Charakter. Die MWBO zum Download erhalten Sie auf der Webseite der Bundesärztekammer unter www.bundesaerztekammer.de.
Am 16.11.2018 beschloss der Vorstand der BÄK auf der Basis der Beschlüsse der Deutschen Ärztetage einstimmig die Gesamt-Novelle der MWBO für Ärztinnen und Ärzte. Nach dem einstimmigen Beschluß des Deutschen Ärztetags über die strukturellen Vorgaben im Mai dieses Jahres berieten die Bundesärztekammer und die Landesärztekammern in Abstimmung mit wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden über die konkrete Ausgestaltung der Facharzt-, Schwerpunkt- und Zusatzweiterbildungen. Der BÄK Vorstand empfahl daraufhin den Ländern, die verabschiedete Gesamt-Novelle in Landesrecht umzusetzen. Quelle: www.bundesaerztekammer.de
Über die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI)
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI), gegründet 1967, vereint führende Naturwissenschaftler und Mediziner, um die Wirkmechanismen der körpereigenen Abwehr zu erforschen. Dadurch werden bedeutende Grundlagen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten geschaffen. Durch nationale Schulungen (Akademie für Immunologie) und im Austausch mit internationalen Fachgesellschaften fördert die DGfI in besonderem Maße den wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchs. Auch die Akzeptanz für immunologische Forschung in der breiten Bevölkerung zu erhöhen, ist der DGfI ein wichtiges Anliegen. Mit über 2.400 Mitgliedern ist die DGfI weltweit die viertgrößte nationale Fachgesellschaft für Immunologie. Weitere Informationen finden Sie unter www.dgfi.org.
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Dr. Agnes Giniewski
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