Die Idee zur Gründung des Arbeitskreises Komplementsystem entstand Anfang 2018 am Institut für Systemische Entzündungsforschung (Universität Lübeck). In der Folge wurde unter der Mitwirkung vieler Kollegen aus dem Komplementfeld ein Konzeptpapier erstellt. Die Gremien der DGfI haben beim 5th European Congress of Immunology in Amsterdam (2018) auf der Grundlage dieses Konzeptpapiers der Gründung zugestimmt. Der Arbeitskreis wurde offiziell bei der Jahrestagung der DGfI in München (2019) gegründet. Die anwesenden 31 Gründungsmitglieder wählten Christian Karsten (Lübeck) und Christoph Schmidt (Ulm) als Sprecher bzw. stellvertretenden Sprecher des Arbeitskreises Komplement-System.
Das Hauptanliegen des Arbeitskreises Komplement-System ist es, die bereits bestehenden Verbindungen und Kooperationen zwischen einzelnen Komplementforschern weiter auszubauen sowie neue Kooperationen zu knüpfen. Ein mittelfristiges Ziel ist es, die Komplementforschung in Deutschland, die sich bisher punktuell schon auf einem international hohen Niveau befindet, so zu vernetzen und zu stärken, dass daraus nationale und internationale Forschungsverbünde entstehen, die über die nationalen Grenzen hinaus sichtbar sind und langfristig eine internationale Führungsrolle übernehmen können. Hierbei sollen insbesondere die im Arbeitskreis aktiven Nachwuchswissenschaftler eingebunden werden. Neben der Vernetzung zwischen Komplementwissenschaftern möchte der Arbeitskreis auch allen interessierten Wissenschaftlern anderer Fachrichtungen einen einfachen und niedrigschwelligen Weg zur Diskussion Komplement spezifischer Themen bieten.
Die Bestrebungen zur systematischen Vernetzung der Komplementwissenschaftler im Rahmen eines Arbeitskreises der DGfI starten zu einer Zeit, in der erste Komplementtherapeutika erfolgreich in der Klinik eingesetzt werden, wie z.B. der C5-Antikörper Eculizumab, oder erfolgreich Phase II-Studien abgeschlossen haben, wie der C5a-Rezeptor Antagonist Avacopan (CCX168). Eine Fülle von weiteren Therapeutika werden aktuell in verschiedenen klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit getestet (Ricklin et al. Nat Rev Nephrol. 2018). Daher erscheint die weitere Erforschung der zellregulatorischen Mechanismen und Funktionen des Komplementsystems jetzt hochaktuell und folgerichtig. Mit der Etablierung des Arbeitskreises Komplement-System im September 2019 sind nun optimale Rahmenbedingungen geschaffen worden, um insbesondere auch die translationale, klinische Forschung im Bereich Komplement zu fördern, mit dem Ziel auch in diesem Bereich zukünftig eine internationale Spitzenposition einzunehmen zu können.
Wir freuen uns auf die vielfältigen Interaktionen mit allen Komplement interessierten. Bei Interesse oder Fragen bitte gerne einfach mit uns in Verbindung setzen.